Optisch berührungsloses Messen von Weg und Geschwindigkeit

Die Längsneigung bewirkt das selbstständige
Losrollen von Wägelchen

Dr. Burghard Korneffel

 

Gefahren infolge der Längsneigung des S21-Bahnhofs von 15 Promille

Die Längsneigung des Bahnsteiges bewirkt das selbstständige Losrollen von Wägelchen, die danach fortschreitend beschleunigen, also Fahrt aufnehmen, und schließlich über die Bahnsteigkante hinaus in Richtung Gleisbett schießen können.

Eine Querneigung der Bahnsteige zur Mitte hin kompensiert grundsätzlich nicht die Längsneigung, denn Längsneigung und Querneigung stehen senkrecht zueinander.

Die Gefahren aus der Längsneigung sind allgegenwärtig. Das Dumme ist, man erkennt die Neigung nicht. Der 400 m lange Bahnsteig weist eine Höhendifferenz von 6,30 m auf. Doch dem Menschen auf dem Bahnsteig steht keine Markierung zur Verfügung, nach der er die Neigung schätzen könnte. Fahrgäste aus anderen Regionen kommen gar nicht auf die Idee, dass ein moderner Bahnhof eine derartig große Neigung haben könnte.

Vergleiche mit der ebenfalls geneigten Königsstraße sind nicht zulässig

Der Bahnsteig hat eine begrenzte Breite (10 m bei S21). Links und rechts der 10 m lauern die Gefahren. Fährt ein Kinderwagen über die Kante, fällt er 0,75 m in die Tiefe. Fährt in dem Moment ein Zug ein, wird das Baby schwer verletzt oder gar getötet. Den S21 – Bahnsteig kann man nicht mit der Königsstraße vergleichen. Die Königsstraße hat keine gefährlichen Kanten. Ein Kinderwagen, der ins Rollen käme, würde letztlich an deren Häuserfassade lang schrammen und zum Stillstand kommen.

Wahrscheinlichkeit eines Unfalles durch die Längsneigung des Bahnsteiges

Die meisten Eltern werden auf den Kinderwagen achten. Doch auf einem Bahnsteig ist immer Hektik mit im Spiel. Wo ist der Fahrplan? Wann kommt mein Zug? Ein Moment der Unachtsamkeit genügt, und der Wagen macht sich selbstständig. Oder folgendes Szenario: Das Baby liegt im Wagen und das Kleinkind nimmt plötzlich Reißaus. Dann läuft die Mutter dem Kleinkind hinterher, und der Kinderwagen ist sich selbst überlassen.

In den meisten Fällen wird nichts passieren, der Kinderwagen setzt sich zunächst langsam in Bewegung. Er wird mit der Zeit aber immer schneller. Er könnte durch andere Reisende oder durch Hindernisse zum Stillstand kommen, aber er muss es nicht. Selbst ein Risiko von nur 0,01% hieße ein Zwischenfall auf 10.000 Kinderwagen und stellte bei den Massen von Reisenden eine konkrete Gefahr dar.

Ein einziger Unfall mit gravierenden gesundheitlichen Schäden auf Grund der Längsneigung würde letztlich die Sperrung der Bahnsteige nach sich ziehen. Die Verantwortlichen für die Zulassung der Längsneigung müssten sich der Frage stellen, warum sie sich vorsätzlich über die aus der Längsneigung resultierenden Gefahren hinweggesetzten.

Vermeidung der Gefahr

Auf einem Bahnsteig ohne Längsneigung wird nie ein Wägelchen selbstständig über die Bahnsteigkante hinweg rollen.

Der Bahnhof ist ohne Längsneigung zu realisieren! Die vorhandenen Linien von S- und U-Bahn stehen dem Tiefbahnhof im Wege. Dann muss man eine dieser Linien verschieben. Technisch ist das lösbar, man muss es nur wollen.

Der Bahnhof wird dadurch teurer. Aber für Milliarden im 21. Jahrhundert einen schiefen Halb/Tief - Bahnhof bauen, der den Spott geradezu herausfordert? Sollt nicht ein Bahnhofsneubau im Rahmen von Stuttgart 21 ein Aushängeschild für deutsche Technik sein?

Wenn die Tunnellösung zu kompliziert und zu teuer ist, dann muss man nach einer anderen Lösung suchen. Mit dem Kompromissvorschlag KoS21 kann die neue Bahnlinie das Tal überirdisch durchqueren. Selbstverständlich lässt sich der Hochbahnhof ohne Längsneigung realisieren.

© Dr. Burghard Korneffel

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9. Dezember 2010

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